„AKCS Jahreshauptversammlung – Bayerns Innenstädte sterben“
Bayerns Innenstädte werden aussterben, wenn es weiter zum Flächenwachstum auf der "Grünen Wiese" kommt. Mit deutlichen Worten warnt der wiedergewählte Vorsitzende vom Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern (AKCS e.V.) vor dramatischen Veränderungen in Bayerns Städten. Die Symptome sind nach Ansicht der Bayerischen Innenstadtexperten vom AKCS e.V. schon heute in fast allen Städten deutlich zu erkennen. "Ladenleerstand, zunehmende Filialisierung und immer weniger inhabergeführte Fachgeschäfte sind die deutlichen Krankheitssymptome in unseren Städten", so Klaus Stieringer.
Nach Ansicht von AKCS-Geschäftsführer Christian Bitter wird die zunehmende Filialisierung in den Innenstädten zu einer andauernden Verödung führen. "Städte sind immer dort entstanden, wo sich Menschen getroffen haben und gehandelt worden ist. Wenn die Versorgungsfunktion der Innenstadt in ihrer Vielfalt nicht mehr aufrecht gehalten werden kann, werden unsere Städte schon bald genauso beliebig sein, wie ein modernes Einkaufszentrum", warnt AKCS –Geschäftsführer Christian Bitter.
Immer mehr Kommunen beschäftigen deshalb Citymanager, beteiligen sich an professionellen Werbegemeinschaften und Stadtmarketingorganisationen oder gründen selbst Stadtmarketinggesellschaften, um die Funktion der Innenstadt als lebendige Kernräume nicht nur zu erhalten, sondern im Wettbewerb mit anderen Städten weiter zu entwickeln.
Zusätzliche Gefahren für Bayerns Städte sieht der AKCS e.V. in dem rasch wachsenden Online-Handel. Der Handelsverband Deutschland – Der Einzelhandel (HDE) geht in 2011 von einem Umsatz von 26,1 Milliarden Euro aus, was einer Steigerung von 10% zum Vorjahr entspricht. Schon heute ist der Sonntag mithilfe des Internet der umsatzstärkste Tag im virtuellen Einzelhandel.
Die Regierung muss nach Ansicht des AKCS e.V. die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass keine weiteren Handelsansiedlungen außerhalb der Innenstadt mehr möglich sind. "Wenn das Wachstum außerhalb der Innenstadt nicht reduziert wird, wird die Reduzierung der Innenstadt nicht zu stoppen sein", so Klaus Stieringer. Neben der Bayerischen Landesregierung sehen die Mitglieder vom AKCS e.V. aber auch die Verbraucher persönlich in der Pflicht, den Bayerischen Städten zu helfen.