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Stadtmarketing Neuburg auf der Martini-Tagung des DVAG

15.11.2018

Am 8. November war das Stadtmarketing Neuburg bei der 4. Martini-Tagung des Geographen-Berufsverbandes und tauschte sich mit anderen Citymanagern, Wirtschaftsförderern und Standortentwicklern aus. Diesjähriges Thema waren Events und deren tatsächlicher Mehrwert für Städte und Regionen. Erfolgsfaktoren, Zielsetzungen und Folgen für den Veranstaltungsort. Die Erkenntnisse können nun auch auf den Standort Neuburg an der Donau angewendet werden mit den örtlichen Einzelhändlern und weiteren Betrieben diskutiert werden. 

Alle Jahre wieder, immer zum St.-Martinstag, lädt das Regionalforum Schwaben des Deutschen Verbands für Angewandte Geographie (DVAG) zur Martini-Tagung. Am 8. November war Geschäftsführer Markus Kapfer, selbst Diplom-Geograph, zusammen mit Franziska Kober bei der 4. Konferenz des Geographen-Berufsverbandes im Wittelsbacher Schloss in Friedberg. Titel der Veranstaltung dieses Jahr: „Events für Städte und Regionen. Wie Standorte mit passgenauen Veranstaltungen wirklich Mehrwert schaffen.“ In unterschiedlichen Formaten wie einführenden Keynotes, Impulsvorträgen und Diskussionen wurde die Martinitagung wieder zur Plattform für Informations- und Erfahrungsaustausch zwischen Wissenschaftlern, (Kommunal-)Politikern, Beratern und Praktikern aus den Branchen Wirtschaftsförderung, Citymanagement, Stadtplanung und Tourismus.

Auch das Stadtmarketing Neuburg war bei diesem Austausch dabei, führte gute Gespräche mit Kollegen und holte sich neue Impulse für die tägliche Arbeit. Bereits auf der Anreise im Auto wurde diskutiert: Welchen Mehrwert bringen Events tatsächlich? Gibt es gute und schlechte Events? Wann ist ein Event erfolgreich? Welche Ziele machen Sinn? Welche Kriterien gibt es zur Bewertung von Events? Was sind die Erfolgsfaktoren?

Teils überraschende Antworten auf diese Fragen gab es in den verschiedenen Vorträgen. Ein Beispiel: „Events ziehen potenzielle Kunden in die Stadt, somit sollten auch die Umsätze der örtlichen Einzelhändler höher sein.“ Diese pauschale These wurde bei den wissenschaftlichen Erhebungen von Prof. Dr. Redepenning in der Stadt Bamberg widerlegt. Es kommt auf eine „qualifizierte Besucherfrequenz“ an, sprich: bei der Eventplanung ist die Zielgruppenfokussierung entscheidend. Außerdem muss entschieden werden, ob Events nach dem „top-down“-Prinzip, also von oben herab, oder demokratisch „bottom-up“ geplant werden. Beteiligung lautet das Stichwort, wodurch das Zugehörigkeitsgefühl der beteiligten Einzelhändler, Anlieger und Betroffenen gestärkt wird. Das ist nicht immer ganz einfach, zahlt aber auf auf die Identifikation mit der Heimatstadt bzw -region ein.

Um ein Event zu einem positiven Erlebnis werden zu lassen, ist das Ansprechen der richtigen Zielgruppe wichtig. Auch Street Food Märkte wie das Schmeckfestival aus Augsburg sind inzwischen keine Selbstläufer mehr. Hier kommt es auf die Erlebnis- und Aufenthalts-Qualität an. Das Drumherum ist entscheidend: Parkmöglichkeiten, Atmosphäre, Dekoration, Rahmenprogramm, Unterhaltung – das alles sind Aspekte, wodurch der Besucher eine emotionale Bindung aufbauen kann. Kinderschminken, aufregende Tanzauftritte und Fotoboxen - durch positive Emotionen fließt der Umsatz direkt in Einzelhandel und Gastronomie.

Ein hochinteressantes Gespräch gab es mit einem alten Hasen. Reinhard Skusa, Citymanager in Aalen verriet: „Events sind kein Allheilmittel für höhere Umsätze der Einzelhändler“. Wenn allerdings am Sonntagabend ein optisch ansprechend gestaltetes Schaufenster zum Event länger beleuchtet ist, dann kommen am Montag nach dem Event die Kunden und kaufen ein. Das ist zumindest die Erkenntnis aus Aalen: „Die Schaufenster sind mit die wichtigste Werbemöglichkeit für den Einzelhandel. So ist man für die Kunden erreichbar und pflegt das eigene Image.“