Vanessa Korn neu in der Vorstandschaft des Berufsverbandes City- und Stadtmarketing Bayern
(München, 27.Februar 2015) Der Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern wird auch in den kommenden drei Jahren vom Geschäftsführer des Bamberger Stadtmarketing Vereins, Klaus Stieringer, geführt. Einstimmig wurde der Citymanager von den Innenstadtexperten bayerischer Kommunen auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Berufsverbandes AKCS in seinem Amt bestätigt.
Mit deutlichen Worten warnt der wiedergewählte Vorsitzende vom Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern (AKCS e.V.) in seiner Antrittsrede vor dramatischen Veränderungen in Bayerns Kommunen. „Ohne nachhaltige Unterstützung durch die Staatsregierung und die Kommunen werden wir den Kampf um unsere Innenstädte verlieren“, betont Klaus Stieringer. Vor dem Hintergrund zweistelliger Wachstumszahlen beim Onlinehandel befürchten die Innenstadtexperten ein Massensterben in bayerischen Kommunen. Die Citymanager, Werbegemeinschaften und Stadtmarketinggesellschaften in Bayern haben der modernen virtuellen Bedrohung nichts entgegenzusetzen. „Bayerns Kommunen werden den Kampf gegen Amazon, Otto, Zalando und Co. verlieren“, befürchtet Klaus Stieringer.
„Um gegen den Online-Handel bestehen zu können, müssen die bayerischen Kommunen moderner und besser werden, um die Menschen aus den virtuellen Netzen wieder in die Straßen der „Fleischwelt“ zurück zu holen“, so Klaus Stieringer. Hochqualifizierte Experten stehen, nach Ansicht des Berufsverbandes AKCS e.V., mit einer ganzen Klaviatur von Maßnahmen in Bayern bereit, um dem kränkelnden Handel zu helfen. Die Mitglieder des Berufsverbandes fordern deshalb ein Umdenken der Politik in Bezug auf die sehr restriktive Genehmigungspraxis bei Sonderöffnungszeiten an Werktagen, die sogenannten „Shopping-Nächte“.
„Die Zeiten ideologischer Grabenkämpfe um die Genehmigung verkaufsoffener Sonntage, um Einkaufsnächte und der langjährige Kampf um veraltete Ladenöffnungsreglungen in Bayern müssen endlich der Vergangenheit angehören“. Wenn wir unsere Möglichkeiten nicht nutzen können, wird es schon bald in unseren Kommunen nichts mehr geben, um was es sich zu streiten lohnt“, erklärt der AKCS-Vorsitzende.
"Der alteingesessene Handel hat die Bayerischen Kommunen über viele Jahrzehnte hinweg geprägt und unverwechselbar gemacht. Durch Flächenwachstum auf der Grünen Wiese, neue Einkaufszentren und dem wachsenden Online-Handel werden die Innenstädte allerdings zunehmend austauschbar", so Stieringer weiter.
Die Regierung muss nach Ansicht des Berufsverbandes AKCS e.V. die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass keine weiteren Handelsansiedlungen außerhalb der Innenstadt mehr möglich sind und dass die Marketinggesellschaften mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet werden. Wenn das Wachstum außerhalb der Innenstadt nicht reduziert wird, wird die Reduzierung der Innenstadt nicht zu stoppen sein.
Neben der Bayerischen Landesregierung sehen die Mitglieder vom AKCS e.V. aber auch die Verbraucher persönlich in der Pflicht, den Bayerischen Städten zu helfen. "Man kann nicht gleichzeitig den Erhalt der Innenstädte einfordern und gleichzeitig seine Weihnachtseinkäufe im Internet erledigen", so Klaus Stieringer.
Auch die Kommunen müssen nach dem Willen der AKCS-Mitglieder ihren Teil dazu leisten, dass die Bayerischen Städte im Wettstreit der Kommunen überleben können. "Während professionelle Einkaufszentren mehrere hundert Tausend Euro für eigene Werbezwecke zur Verfügung haben, stehen den städtischen Marketingexperten im Schnitt keine 100.000 Euro zur Verfügung. Diesen Kampf können die Städte nicht gewinnen", prophezeit Klaus Stieringer.
Auch nach Ansicht von AKCS-Geschäftsführer Christian Bitter wird der Online-Handel in den Innenstädten zu einer andauernden Verödung führen. "Städte sind immer dort entstanden, wo sich Menschen getroffen haben und gehandelt worden ist. Heute treffen sich die Menschen leider zunehmend in virtuellen Welten. Wenn die Versorgungsfunktion der Innenstadt in ihrer Vielfalt nicht mehr aufrecht gehalten werden kann, werden unsere Städte schon bald genauso beliebig sein, wie ein modernes Einkaufszentrum", warnt AKCS –Geschäftsführer Christian Bitter.
Unter einem lebendigen Stadtzentrum versteht Bitter nicht nur einen Ort des Einkaufens, der Banken, Behörden oder sonstigen Dienstleistungsunternehmen. Immer mehr Menschen wohnen wieder in den Städten. Das Modell der kompakten europäischen Stadt mit ihren kurzen Wegen ist auch die Antwort auf den demographischen Wandel der Zukunft und muss erhalten bleiben.
Nach Ansicht des Berufsverbandes AKCS e.V. erkennen immer mehr Kommunen in Bayern die Gefahren für ihre Zentren. „Immer mehr Kommunen beschäftigen deshalb Citymanager, beteiligen sich an professionellen Werbegemeinschaften und Stadtmarketingorganisationen oder gründen selbst Stadtmarketinggesellschaften, um die Funktion der Innenstadt als lebendige Kernräume nicht nur zu erhalten, sondern im Wettbewerb mit anderen Städten weiter zu entwickeln. Immer mehr Citymanager und Stadtmarketinggesellschaften stehen dabei allerdings einer wachsenden Anzahl von Problemen gegenüber,“ so Christian Bitter.
Bei den Neuwahlen im Berufsverband City- und Stadtmarketing Bayern (AKCS e.V.) wurde der Bamberger Citymanager Klaus Stieringer für die kommenden drei Jahre in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. Seine Stellvertreter sind die Geschäftsführerin vom City Marketing Passau e.V., Christiane Kickum, und der Traunsteiner Stadtmarketing-Geschäftsführer Jürgen Pieperhof.
Des Weiteren wurden wiedergewählt: Dr. Kerstin Schulte-Eckel (Geschäftsführerin Citymarketing Ansbach), Thomas Most (Geschäftsführer pcs-Informatik GmbH). Neu im Amt sind Wolfgang Weier (Geschäftsführer von „Würzburg macht Spaß e.V.“) und Vanessa Korn (Geschäftsführerin Stadtmarketing Neuburg an der Donau). Christian Bitter (CIMA Beratung + Management GmbH) bleibt Geschäftsführer des AKCS e.V. und koordiniert die Aufgaben des Verbandes.
Aus beruflichen und personellen Gründen ausgeschieden sind die Gründungsmitglieder des AKCS e.V. Wolfgang Fischer (CityPartner München e.V.) und Günter Boncelet (Citymanagement Rosenheim e.V.). Ihnen gilt der Dank für die langjährige und konstruktive Unterstützung des Verbandes.
Im Berufsverband Aktionskreis City- und Stadtmarketing Bayern e.V. (AKCS) sind professionelle Werbegemeinschaften, sowie City- und Stadtmarketingeinrichtungen aus über 50 Städten und Gemeinden aus ganz Bayern zusammengeschlossen. Der AKCS e.V. sieht die Mitgestaltung und Erhaltung funktionierender Stadtstrukturen in Bayern als Aufgabe, die erfolgreiche Zukunft der Städte und Gemeinden zu sichern. Hierzu gehören professionelle Werbegemeinschaften, sowie erfolgreiche City- und Stadtmarketingeinrichtungen als kooperative Partner, um zukunftsfähigere Stadträume zu entwickeln, die für die Bewohner und Besucher der Städte einen Spannungsbogen zwischen Einkaufen, Kultur, Leben und Erleben herstellen.
Der AKCS e.V. ist Mitinitiator des Stadtmarketingpreises Bayern und Mitglied im Verband der Bayerischen Wirtschaft (VBW).